Fussballstadion in Zürich West

26.08.2013 Martin Wenger, Bü Büsser

Wenn am 22. September über das Stadion-Projekt auf dem Hardturm-Areal abgestimmt wird, sind es genau zehn Jahre her seit der letzten Abstimmung. Damals, 2003, hatte sie in unserer Siedlung Kraftwerk1 Hardturm und im ganzen Quartier hohe Wellen geworfen. Wie stimmen die NachbarInnen diesmal ab? Ein wichtiger Fakt, der in den Diskussionen um das aktuelle Projekt kaum erwähnt wird, darf nicht vergessen werden.

Vor zehn Jahren setzten sich in der Kampagne «Fussball statt Shopping» viele KraftwerkerInnen gegen das Projekt der Crédit Suisse ein. Wir wollten kein «Shoppingstadion» mit Bürohaus und Einkaufszentrum. Dieser sogenannte «Mantel» bedrohte seine Nachbarschaft mit massivem Mehrverkehr. Zusammen mit der IG Hardturm führte die Bau- und Wohngenossenschaft Kraftwerk1 einen intensiven und aufwändigen Rechtsstreit, der am Ende verloren ging. Das Shoppingstadion scheiterte aber schliesslich nicht am Widerstand der Nachbarschaft, sondern daran, dass die Bank und der Fussball selbst das Projekt fallen liessen.

Die bevorstehende Abstimmung über das aktuelle Stadionprojekt hat im Quartier weniger heftige Diskussionen ausgelöst. Dennoch: Wer am schönen Hardturm-Garten auf der jetzigen Brache hängt, wird es vielleicht anders sehen als Fussballfans wie die Schreibenden selbst. Wichtig ist so oder so, dass sich alle gut informieren und dann auch daran denken abzustimmen.

Im städtischen Abstimmungsdossier steht: «Die Stadt musste deshalb im Kaufvertrag die Verpflichtung eingehen, auf dem Areal ein Sportstadion zu erstellen. Gelingt ihr das nicht oder verzichtet sie darauf, steht der Verkäuferin [Crédit Suisse] ein bis 15. März 2035 befristetes, im Grundbuch eingetragenes Rückkaufsrecht zu, und zwar zum gleichen, nach 10 Jahren jedoch teuerungsbereinigten Preis.» Tritt diese Situation ein und nimmt die Crédit Suisse ihr Rückkaufsrecht wahr, kann sie bestimmen, was auf dem Hardturm-Areal gebaut wird.


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