Gemeinschaft mit Beteiligung
Ruedi WeidmannWer sind die Menschen, die in der Genossenschaft Kraftwerk1 neue Wohn- und Lebensformen ausprobieren und grosse Schritte Richtung 2000-Watt-Gesellschaft machen?
Wer sind die Menschen, die in der Genossenschaft Kraftwerk1 neue Wohn- und Lebensformen ausprobieren und grosse Schritte Richtung 2000-Watt-Gesellschaft machen?
Die Genossenschaftsmitglieder von Kraftwerk1 sind weder Öko-Fundis noch Ideologinnen, weder Hippies noch Träumer, weder besonders gute, noch speziell verbissene Menschen. Es sind ganz normale Leute, die jedoch versuchen, die Dinge, die man zum Leben braucht, zusammen und mit der Hilfe von Fachleuten so zu organisieren, dass der Alltag umwelt- und sozialverträglicher wird.
So gibt es zum Beispiel im Kraftwerk1 keinerlei Zwang, auf ein Auto zu verzichten. Aber die Läden und Freizeitangebote in der Siedlung, die Unterstützung der vielen Nachbarn, die Nähe zur Tramhaltestelle und die Mobility-Autos im Keller machen ein Leben ohne eigenes Auto einfach.
Wenig nachhaltiges Verhalten wird also nicht durch besonders strenge Regeln eingeschränkt. Vielmehr werden attraktive Alternativen entwickelt, sodass sich sozial- und umweltverträgliche Lebensstile entwickeln können. Ist die Siedlung gross genug, können zudem vielfältige Synergien genutzt werden.
Allein mit diesem Prinzip – ohne Zwang und Selbstkasteiung, sondern nur durch intelligente, sozial- und umweltfreundliche Planung und Organisation des Wohnumfeldes – erreichen etwa die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung Hardturm einen durchschnittlichen Energieverbrauch von 3400 Watt pro Kopf (Schweizer Durchschnitt: 6200 Watt).
Das Prinzip funktioniert auch im sozialen Bereich. Kraftwerk1-Bewohnerinnen und -Bewohner, die etwas an Haus oder Garten verbessern wollen, können sich in einer der zahlreichen Arbeitsgruppen oder in der Nachbarschaftshilfe ins Zeug legen. Doch wer sich einmal nicht engagieren mag oder keine Zeit dafür findet, kann auch eine Auszeit nehmen.
Die Lebensstile in den Kraftwerk1-Siedlungen sind so vielfältig wie die Bewohnerinnen und Bewohner. Sie sind verschieden alt, haben verschieden viel Geld und unterschiedlichste berufliche, soziale und kulturelle Hintergründe – nur sind sie vielleicht alle ein kleines bisschen mutiger als andere Menschen.
Wer an Kraftwerk1 Interesse findet, braucht also keine Berührungsangst zu haben.